Das H1B Visum ist ein amerikanisches Arbeitsvisum, das spezialisierten Fachkräften aus dem Ausland mit einem konkreten Jobangebot in den USA eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis ermöglicht. Wir haben folgend alle wichtigen Informationen für Sie zusammengestellt!
Das H1B Visum ist für spezialisierte Fachkräfte wie z. B. Ingenieure, Wissenschaftler, Architekten oder Lehrer vorgesehen. Es soll somit hochqualifizierten Arbeitnehmern die Möglichkeit geben, in den USA zu arbeiten. Voraussetzung ist jedoch immer ein konkretes Jobangebot.
Die Genehmigung des H1B Visums unterliegt einem zahlenmäßigen Limit pro US Steuerjahr, das jedes Jahr neu definiert wird. Das H1B Regular Cap liegt aktuell bei 65.000 H1B Visa, wobei für Personen mit einem US Master’s Degree (also einem erworbenen Master Abschluss an einer amerikanischen Universität) noch weitere 20.000 Visa zur Verfügung stehen.
Es unterliegen jedoch nicht alle H1B Anträge diesem Quotensystem. Statusverlängerungsanträge oder bestimmte Non Profit Organisationen und höhere US Bildungseinrichtungen sind davon beispielsweise nicht betroffen.
Um sich für ein H1B Visum zu qualifizieren, benötigt man neben einem konkreten Stellenangebot eine der folgenden Qualifikationen:
Falls notwendig: Eine amerikanische Zulassung, die den Arbeitnehmer zur Ausübung der Tätigkeit in den USA berechtigt.
Sollte der ausländische Arbeitnehmer über keinen Bachelor Abschluss verfügen, der an einer US Bildungseinrichtung erworben wurde, muss die Gleichwertigkeit des im Ausland erworbenen Abschlusses durch einen akkreditierten US Evaluierungsservice bestätigt werden (Work Experience bzw. Credential Evaluation).
Antragsteller für das H1B Visum ist immer der US Arbeitgeber. Dieser muss zunächst beim U.S. Department of Labor einen Antrag auf die notwendige Labor Condition Application (LCA) stellen. Sobald diese genehmigt ist, kann das US Unternehmen die H1B Petition bei der US Einwanderungsbehörde (USCIS) einreichen.
Auf Grundlage eines daraufhin erteilten positiven Bescheids des USCIS kann der zukünftige Arbeitnehmer dann beim zuständigen US Konsulat einen Antrag auf das H1B Visum stellen.
Der Antrag auf ein H1B Visum kann frühestens ab dem 1. April für einen Arbeitsbeginn ab dem 1. Oktober des gleichen Jahres bei der USCIS eingereicht werden. Sollte die Quote bereits erschöpft sein, kann der H1B Antrag erst im folgenden Jahr gestellt werden.
Es muss außerdem berücksichtigt werden, dass die für die Antragstellung notwendige LCA (Labor Condition Application) frühestens 180 Tage vor Arbeitsbeginn vom US Unternehmen eingereicht werden kann.
Da man immer Gefahr läuft, dass die H1B Quote erschöpft ist, sollte der Visumantrag so schnell wie möglich, frühestens jedoch ab dem 1. April jedes Jahres gestellt werden. Antragsteller können von einer ungefähren Bearbeitungszeit von 4-8 Wochen ausgehen. Es kann jedoch auch länger dauern, je nach Zuständigkeit des Service Centers.
Bei Erstanträgen müssen sich US Arbeitgeber in einem begrenzten Zeitfenster über ein Online Portal der USCIS für $ 10 pro Mitarbeiter bzw. Anmeldung registrieren. Meist erhält die USCIS innerhalb weniger Tage mehr Anträge bzw. elektronische H-1B Registrierungen als per Quote zur Verfügung stehen. Die Behörde entscheidet dann per Losverfahren, welche H1B Lotterieeinträge weiterbearbeitet werden. Alle nicht gezogenen Antragsteller können sich erst wieder im kommenden Jahr bewerben. Die Antragsgebühren von Seiten der USCIS werden dann nicht fällig.
Das Premium Processing Verfahren (Formular I 907) garantiert eine Bearbeitung des Antrags in 15 Tagen. Die US Einwanderungsbehörde hat jedoch die Möglichkeit, innerhalb dieses Zeitraums Rückfragen zum Antrag zu stellen. Die Kosten belaufen sich jedoch auf $ 2805. Das Verfahren steht für H1B Anträge nicht immer zur Verfügung.
Folgend finden Sie eine Auflistung über die Kosten des H1B Visums:
Art der Gebühr |
Höhe |
Kommentar |
H1B Visumgebühr |
$ 205 |
Diese Gebühr wird vom Arbeitnehmer bezahlt |
I-129 Standard Fee |
$ 460 |
Diese Gebühr wird vom Arbeitgeber bezahlt |
Fraud Prevention and Detection Fee |
$ 500 |
Diese Gebühr wird nur bei H1B Erstanträgen fällig und wird vom Arbeitgeber bezahlt |
American Competitiviness and Workforce Improvement Act Gebühr |
$ 750 - 1500 |
Non-Profit Organisationen sind beispielsweise von dieser Gebühr befreit. Ansonsten richtet sich die Höhe nach der Anzahl der Mitarbeiter im US-Unternehmen |
I-907 Premium Processing Fee |
$ 2805 |
Diese Gebühr wird vom Arbeitgeber bezahlt und ist optional. Garantiert eine Bearbeitung des Antrags in 15 Kalendertagen |
Ggf. Reciprocity Gebühr |
variiert |
Diese Gebühr wird vom Arbeitnehmer bezahlt; variiert je nach Staatsangehörigkeit. |
Der potentielle US Arbeitgeber ist der offizielle Antragsteller für das H1B Visum und muss zunächst die Labor Condition Application beim U.S. Department of Labor veranlassen. Darin wird unter anderem bestätigt, dass das Unternehmen dem zukünftigen Arbeitnehmer ein angemessenes Gehalt zahlen wird und dass die Einstellung des ausländischen Arbeitnehmers die Arbeitsbedingungen der amerikanischen Mitarbeiter nicht negativ beeinträchtigt (z. B. durch Entlassungen).
Sobald das LCA bestätigt wurde, kann der US Arbeitgeber die H1B Petition bei der US Einwanderungsbehörde (USCIS) einreichen. Diese Petition enthält:
In einem letzten Schritt beantragt dann der zukünftige Arbeitnehmer im Rahmen eines persönlichen Interviewtermins im Konsulat sein Visum. Dazu muss er folgende Unterlagen mitbringen:
Sollte der Mitarbeiter mit H1B Visum von Ehepartner und / oder Kinder in die USA begleitet werden, muss neben einem eigenen DS 160 Formular außerdem die Heiratsurkunde sowie die Geburtsurkunde vorgelegt werden. Ehepartner und Kinder erhalten dann ein abgeleitetes H4 Visum. Der Ehepartner kann leider keine eigene Arbeitserlaubnis für die USA erhalten.
Lebenspartner können sich leider auch nicht für das abgeleitete H4 Visum qualifizieren.
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Der Schwerpunkt der Fragen liegt neben den persönlichen Angaben auf den Informationen zur zukünftigen Tätigkeit und der Qualifikation des Arbeitnehmers. Außerdem werden Ausschlussgründe wie z. B. einwanderungsrechtliche Verstöße, Straftaten oder ansteckende Krankheiten genauestens geprüft.
In der Regel erfährt man direkt nach dem Interviewtermin im Konsulat, ob der Antrag auf das H1B Visum bewilligt oder abgelehnt wurde. Im Anschluss wird der Reisepass dann inklusive Visum dem zukünftigen Arbeitnehmer postalisch zugesandt.
Vom H1B Visum ausgeschlossen sind beispielsweise Personen, die sich bereits illegal in den USA aufgehalten haben, Straftaten oder Drogendelikte begangen haben oder unter ansteckenden Krankheiten leiden.
Sie haben Fragen zum Visum für die USA?
Bei den Experten vom US Visa Service erhalten Sie:
Hinsichtlich der Staatsangehörigkeit gibt es bei der Beantragung des H1B Visums seit März 2017 Einschränkungen. Sollte der Antragsteller aus dem Nordkorea oder Syrien stammen, kann kein H-1B Visum beantragt werden. Darüber hinaus werden bei Staatsangehörigen aus Somalia H1B Visumanträge bzw. die Einreise mit diesem Visum streng überprüft. Sollte der Antragsteller aus dem Jemen, Libyen oder dem Sudan stammen, kann es aktuell (Stand April 2020) zu Problemen bei der Antragstellung kommen.
Staatsbürger aus anderen Ländern (z. B. Deutschland, Österreich, Schweiz) sind grundsätzlich für ein H1B Visum zugelassen. Es sollte dennoch im Vorfeld überprüft werden, ob es bei Ihrem Land besondere Vorschriften gibt.
Wenn der Antragsteller zusätzlich zu der deutschen Staatsangehörigkeit auch noch eine zweite iranische, nordkoreanische oder syrische Staatsangehörigkeit besitzt, muss der Antrag auf das H-1B Visum mit dem deutschen Reisepass gestellt werden.
Auch bei Ländern wie Jemen, Libyen, Somalia oder Sudan empfiehlt es sich, den Antrag für das H1B Visum mit dem deutschen Reisepass zu stellen.
Bei einem Erstantrag ist das H1B Visum 3 Jahre lang gültig und kann dann für 3 weitere Jahre verlängert werden. Nach Ablauf der 6 Jahre darf sich der Arbeitnehmer nur weiterhin in den USA aufhalten, wenn das US Unternehmen rechtzeitig und erfolgreich eine arbeitsplatzbezogene GreenCard beantragt hat oder ggf. auf andere Visumkategorien ausweichen.
Trotz gültigem H1B Visum gibt es leider keine Garantie, ob die Einreise in die Vereinigten Staaten genehmigt wird. Die Grenzbeamten an den US Flughäfen treffen diesbezüglich die letzte Entscheidung.