Ein Studium in den USA oder auch ein Auslandssemester ist bei Studierenden immer beliebter. Was haben die Universitäten in den USA zu bieten, mit welchen Kosten muss man rechnen und wie sieht der Visa Prozess aus?
Was vor 10 Jahren oftmals noch etwas Besonderes war, ist mittlerweile zu einem Must-Have geworden: Eine Zeit im Ausland zu verbringen. Egal ob während der Schulzeit in Form eines High School Jahres, Sommer School mit Sprachkurs, Praktikum oder auch Auslandssemester während des Studiums.
Gerade ein Auslandssemester in den USA ist bei Studierenden sehr beliebt. Viele Universitäten haben Kooperationen im Ausland und unterstützen den gegenseitigen Austausch von Studierenden zur Förderung des kulturellen Verständnisses. Der Vorteil hierbei ist, dass die Studiengebühren oftmals wegfallen oder nur anteilig gezahlt werden müssen. Zudem ist bei den Partnerunis auch sicher, dass die Kurse und erbrachten Leistungen bei der Heimatuniversität anerkannt werden.
Die Auswahl an Universitäten und Studienfächern ist in den USA höher als in allen anderen Ländern. Es gibt kaum ein Interessensgebiet, das nicht auch als Studiengang existiert. Internationale Bewerber:innen haben hier die Chance auf Vertiefungen von Kursen, die an der deutschen Heimatuni möglicherweise nicht angeboten werden.
Neben erstklassigen Unis und unbegrenzter Kursauswahl haben Studierende während des Auslandssemesters auch die Möglichkeiten die vielfältigen Zusatzleistungen zu nutzen. Die Unis selbst bieten eine Anzahl kostenloser Aktivitäten am Campus an wie Sportkurse, Kunstprojekte oder auch Rabatte in Theatern oder Restaurants der Umgebung.
Im Vergleich zu Deutschland unterscheidet sich das Hochschulsystem oder generell der Bildungssektor anderer Länder extrem. Nicht nur bei den verschiedenen Hochschultypen, sondern auch bei den Voraussetzungen zur Zulassung oder auch den Studiengebühren gibt es in den USA große Abweichungen zu Deutschland.
In den USA gibt es über 4000 akkreditierte Einrichtungen, öffentlich und privat, die sich je nach Bundesstaat auch nochmal in den Arten der Hochschultypen unterscheiden.
Deutsche Studierende, die planen ein Auslandssemester an einer US-amerikanischen Universität zu absolvieren, sollten unbedingt darauf achten, dass die Studienleistungen an ihrer deutschen Heimatuni auch wirklich anerkannt werden. Dafür ist zum Beispiel auch wichtig, dass die amerikanische Hochschule akkreditiert ist.
Nach 12 Jahren Schule haben Schüler:innen in den USA mit dem Abschluss der High School die Möglichkeit sich für ein Studium an einem College oder University zu bewerben. Es gibt hierbei je nach Bundesstaat und Bezirk, aber auch abhängig vom Studiengang, Unterscheidungen innerhalb der Institutionen.
Colleges bezeichnen Abschlüsse im undergraduate Bereich, wie z.B. den Bachelor. Sie sind teilweise mit den deutschen Fachhochschulen vergleichbar, da es auch hier gezielter um die Berufspraxis geht. Die Mehrheit der Studierenden in den USA besucht ein College, da hier die Studienkosten wesentlich geringer sind.
2-year community colleges |
4-year colleges |
Die Inhalte dieses Studiums sind mit dem Niveau einer deutschen gymnasialen Oberstufe zu vergleichen und ermöglichen einen Abschluss nach 2 Jahren Studium. |
Die Colleges sind der Standard in den USA. Innerhalb von 4 Jahren können hier Bachelorabschlüsse gemacht werden, meistens Bachelor of Arts/Bachelor of Science. |
Bei den Universities handelt es sich um Hochschulen, mit höheren Abschlüssen im graduate Bereich, die oftmals in der Forschung angesiedelt sind. Hier haben Studierende an einem Ort die Möglichkeit zwischen Bachelor (undergraduate), Master (graduate) oder auch Doktorantenabschluss (PhD) zu wählen oder alles nacheinander anzugehen, ohne dabei die Uni wechseln zu müssen.
Die Anzahl der Studiengänge ist an US-Universitäten deutlich größer als an Colleges. Studierende, die sich für ein forschungsintensives Studium entscheiden und mindestens einen Masterabschuss anstreben, sind daher an einer Universität besser aufgehoben.
Graduate Schools |
Professional Education Schools |
Die Graduate Schools gehören zu den Universitäten und ermöglichen Studierenden im Graduate Study ein wissenschaftliches Studium, das über das College Level hinausgeht. Angestrebte Abschlüsse sind hier der Master of Arts, der Master of Science oder auch für Promovierende der PhD (Doctor of Philosophy), der auf vergleichbarem Niveau mit dem deutschen Doktortitel ist. |
Der Fachbereich der Professional Education ermöglicht es, seinen Master in einer spezifisch akademischen Berufsgruppe zu vertiefen. Dies ist besonders dann hilfreich, wenn mit dem Masterstudium eine direkte Profession oder Berufsbranche angestrebt wird. |
Ähnlich wie in Deutschland ist das Studienjahr in den USA in 2 Semester unterteilt. In den USA sind die Monate etwas verschoben, die Semester laufen dort von August bis Dezember sowie Januar bis Mai.
Es gibt allerdings noch eine andere Variante zur Aufteilung des Studienjahres in 3 oder auch 4 Teile. Das Trimester teilt das akademische Jahr von September bis Dezember, Januar bis März und April bis Juni.
Zwischen Juni und August ist der Summer Term, der offiziell vorlesungsfrei ist, aber häufig von Studierenden für Sommerkurse genutzt wird.
Anders als an den deutschen Hochschulen haben die meisten Unis in den USA einen Campus mit Studierendenwohnheim. Die Plätze in den Wohnheimen sind begrenzt und beliebt, auch wenn Studierende sich hier meistens ein Zimmer teilen müssen.
In der relativ hohen Miete für ein Zimmer im Wohnheim ist die Verpflegung am Campus mit inbegriffen, sowie alle Nebenkosten wie Strom, Wasser oder auch Internet.
Studierende, die einen Wohnheimplatz ergattern, profitieren direkt vom Geschehen am Campus und müssen nicht extra auf Wohnungssuche gehen. Die Wohnheime sind zudem komplett eingerichtet, sodass bei der Ankunft nur wenig organisiert werden muss. Soziale Kontakte und ein gutes Netzwerk sind hier schnell geknüpft.
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Bei den Experten vom US Visa Service erhalten Sie:
Die Auswahl an Universitäten und Studiengängen in den USA ist groß und die Anforderungen hoch. Nur ein geringer Teil der US-Bewerber:innen ergattert einen Studienplatz an der Wunschuni.
Laut einer Umfrage von Statista zu den weltweit besten Universitäten 2022 gehören folgende zu den Top 10 innerhalb der USA:
Platz 2: Harvard University
Platz 4: Stanford University
Platz 5: Massachusetts Institute of Technology
Platz 6: California Institute of Technology
Platz 7: Princeton University
Platz 8: University of California, Berkeley
Platz 9: Yale University
Auch wenn der Begriff heute vor allem im akademischen Kontext benutzt wird, stammt der Begriff der Ivy League ursprünglich aus dem Hochschulsport und den Football-Teams der Universitäten. Damals traten jährlich tausende Studierende in Wettkämpfen gegeneinander an.
Heute zählen die 8 Eliteunis im Nordosten der Vereinigten Staaten zu den renommiertesten Hochschulen der Welt und ihr berüchtigter Ruf eilt ihnen voraus.
Studierende, die sich für eine dieser Universitäten entscheiden und angenommen werden, haben nicht nur das Privileg, an einer der weltweit bekanntesten Hochschulen zu studieren, sondern profitieren auch beruflich vom legendären Ruf, den diese Unis mit sich bringen. Zudem werden viele der Lehrveranstaltungen von Professoren oder auch Gastrednern gehalten, die weit über das Land für ihre Auszeichnungen, Fortschritte in der Forschung oder auch veröffentliche Werke bekannt sind. Das große Vermögen der Unis macht sich nicht nur in der Ausstattung bemerkbar, sondern auch am hohen Forschungsstandard und der erstklassigen Ausbildung. Ein Abschluss macht sich hervorragend im Lebenslauf und öffnet für die Karriere viele Türen, allein durch das große internationale Netzwerk der Unis.
Dass all diese Unis ihren Sitz an der Ostküste der USA haben, ist nicht unbedingt ein Zufall. Der Osten der USA war einer der ersten Bereiche Nordamerikas, die vom Königreich England besiedelt wurden. Es sind also mit unter die ältesten Unis des Landes und haben sich somit über Jahrhunderte ihren Namen gemacht.
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Da ein Großteil der US-Universitäten dezentral strukturiert ist, können nicht nur die Kosten, sondern auch die Zulassungsvoraussetzungen frei entschieden werden.
Für ein Bachelorstudium wird in den USA ein High School Abschluss verlangt, was in Deutschland mit der Fachhochschulreife vergleichbar ist. Deutsche Studierende mit Abitur, die planen das gesamte Studium in den USA zu absolvieren, können versuchen sich das 13. Schuljahr anrechnen zu lassen, um somit ihre Studienzeit zu verkürzen.
Da die Vorlesungen auf Englisch gehalten werden und auch sehr fachspezifisch sind, sollten Bewerber:innen auf jeden Fall seit mehreren Jahren geübt in der Sprache sein, da es sonst schwierig werden könnte, inhaltlich zu folgen. Mit den Bewerbungsunterlagen fordern die Unis zudem einen Sprachnachweis, der nicht nur anspruchsvoll, sondern oftmals auch kostspielig ist.
Studierende, die sprachlich noch unsicher sind, sollten bereits in Deutschland mit einem Intensiv-Englischkurs starten und frühzeitig einen offiziell von der Uni anerkannten Sprachtest machen.
Egal ob nun Auslandssemester oder Vollzeitstudium sollten Bewerber:innen grundsätzlich vorher prüfen, ob das Semester oder auch der Abschluss in Deutschland anerkannt wird. Es gibt durchaus Abschlüsse von großen US-Universitäten, die in Deutschland nicht für alle weiterführenden Unis akzeptiert werden.
Erste Anlaufstelle, um Informationen zu erhalten könnte das International Office der Heimatuni sein, die Auskünfte geben können, mit welchen Partnerunis in den USA zusammengearbeitet wird und welche Studiengänge dort angeboten werden.
Studierende können entweder über ihre eigene Uni oder auch andere Organisationen eine Hochschule und geeigneten Studiengang in den USA wählen und dort auch die Zugangsvoraussetzungen und Bewerbungsfristen der jeweiligen Uni herausfinden.
Schon bei der Wahl der passenden Partneruni für das Auslandsstudium sollten Bewerber:innen darauf achten, dass die US-Uni im SEVP (das Student Exchange Visitor Program) registriert ist. Nur Universitäten, die in dem Programm sind, dürfen nach der Zusage auch das entsprechende Zulassungsschreiben Certificate of Eligibility ausstellen, das dann für den Visumantrag benötigt wird.
Folgende Unterlagen werden unter anderem von den US-Universitäten verlangt:
Es gibt diverse Agenturen, die bei den ersten Schritten zum Auslandsstudium helfen, vor allem wenn die deutsche Universität hier vielleicht keine Hilfestellung geben kann.
Um das Studium an einer amerikanischen Hochschule starten zu können, wird ein US-amerikanisches Nichteinwanderungsvisum benötigt. Die Studierendenvisa F-1 und J-1 ermöglichen es Studierenden ein Auslandsemester oder sogar das gesamte Studium in den USA zu verbringen. Die visumfreie Einreise mit ESTA-Genehmigung ist hier leider nicht möglich.
Das F-Visum richtet sich an Teilnehmende sprachlicher/wissenschaftlicher Programme, Studierende, die an einem US-College oder Universität studieren möchten oder an Schüler:innen die die die Schule besuchen möchten.
Mit dem J-1 haben Studierende und Teilnehmende von Austauschprogrammen, Stipendien, Au-Pair Programmen oder auch Praktika die Möglichkeit sich in den USA kulturell auszutauschen.
Entscheidend, welches Visum passt hängt u.a. von der individuellen Situation ab; ob das Studium mit einer Partneruni gemacht wird; ob es ein komplettes Studium oder ein einzelnes Semester ist; oder ob der Aufenthalt in den USA einen Fokus auf kulturellem Austausch hat.
Beide Studierendenvisa haben ähnliche Voraussetzungen. Beachten sollten Bewerber:innen von Visaanträgen für die USA, dass es notwendig ist, den Behörden nachzuweisen, dass eine Rückkehrintention nach Deutschland besteht, da die US-Behörden sonst unter Umständen vermuten, dass Sie planen, dauerhaft in den USA zu bleiben. Dies kann u.a. mit einem weiterführenden Studium im Heimatland, einer Immatrikulationsbescheinigung einer Hochschule aus dem Heimatland, laufenden Mietverträgen, Bausparverträgen oder auch Besitz von Immobilien nachgewiesen werden.
Zudem muss ein finanzieller Nachweis erbracht werden, dass vor Ort nicht nur die anfallenden Ausbildungskosten wie Studiengebühren und Bücherkosten finanzierbar sind, sondern auch Lebenshaltungskosten und Krankenversicherung für den gesamten Aufenthalt.
Nebenjobs sind mit beiden Visakategorien allerdings nicht erlaubt. Nur in wenigen Fällen ist es möglich für einige Wochenstunden an einer Einrichtung der Universität zu arbeiten („on-campus“).
Daher sollten Studierende also unbedingt vor der Anreise in die USA ihre finanzielle Absicherung geregelt haben.
Der Beantragungsprozess sowie die benötigten Unterlagen zur Vorlage beim US-Konsulat unterscheiden sich ebenfalls. Sie finden hier alle Details zu den Visaprozessen:
Seit 2014 gibt es in Deutschland an öffentlichen Universitäten und Hochschulen keine Studiengebühren mehr. Lediglich ein Semesterbeitrag muss von Studierenden gezahlt werden, der aber meist den Transport mit dem öffentlichen Nahverkehr inkludiert. Ein Studium ist daher theoretisch für jede:n möglich, lässt man unterschiedlich hohe Lebenshaltungskosten oder auch die jeweiligen Bedingungen zur Immatrikulation mal außen vor.
Das Hochschul- und Bildungssystem in den USA sieht etwas anders aus. Grundsätzlich ist ein Studium hier nämlich gebührenpflichtig. Universitäten und Colleges entscheiden autonom über die Höhe der Studiengebühren, daher sind die genauen Gebühren komplett unterschiedlich.
Unterschieden wird hier zwischen öffentlichen und privaten Universitäten. Studierende, die an Unis ihrer Heimatstadt oder auch im selben Staat studieren, bezahlen teilweise US$ 20.000 pro Jahr weniger, als wenn sie sich außerhalb bewerben.
Durchschnittliche Jahreskosten, um eine private Hochschule zu besuchen (inklusiveStudiengebühren, Unterkunft, Verpflegung am Campus) betragen US$53.000
Im Vergleich dazu kostet es ungefähr US$13.000 im Jahr (inklusive Studiengebühren, Unterkunft, Verpflegung am Campus), um an einem öffentlichen College zu studieren.
Seit 2000 haben sich die Kosten, die auf Studierende in den USA zukommen, sogar mehr als verdoppelt. Die durchschnittlichen Jahreskosten für ein Universitätsstudium in den Vereinigten Staaten (wenn man im Bundesstaat studiert und auf dem Campus lebt) sind von US$15.000 im Studienjahr 2000/2001 auf US$34.000 im Jahr 2018/19 gestiegen.
Um den akademischen Aufenthalt in den USA zu finanzieren, gibt es diverse Anbieter, die deutsche Studierende, auch unabhängig vom Notenschnitt, mit einem Stipendium unterstützen.
Während das DAAD, MyStipendium, College Contact oder auch We make scholars umfangreiche Stipendiendatenbanken anbieten, in der Studierende je nach Studienfach gezielt nach Förderungen suchen können, unterstützen die Friedrich Naumann Stiftung oder Fulbright mit Stipendien.
Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit für Studierende im Auslandsstudium sind Darlehen zu beziehen. Diese Darlehen gibt es bei privaten oder auch staatlichen Anbietern. Einige der Anbieter sind an Bedingungen wie Leistungsnachweise geknüpft, andere wiederum haben dafür einfach einen erhöhten Zinssatz.
Was vielen Studierenden nicht bewusst ist: Das in Deutschland oftmals genutzte BAföG gibt es auch für den Auslandsaufenthalt. Die Voraussetzungen sind ähnlich wie bei der Inlandsnutzung einkommens- und vermögensabhängig von den Eltern. Erstattet werden Studiengebühren bis zu 6.000 Euro für maximal ein Jahr sowie Zuschläge für Wohnung und Krankenversicherung.
Auch über Studienkredite kann die Finanzierung eines Auslandsaufenthaltes ermöglicht werden. Die meisten Anbieter wie zum Beispiel die KfW haben hier einen festen Tilgungsplan über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren mit unterschiedlichen Zinssätzen.
Auch Smava oder Wise bieten gezielt Kredite für Studierende an, die Finanzierungsmöglichkeiten für ihr Semester im Ausland suchen.
Um während des Studiums über die Runden zu kommen, nutzen in Deutschland etwa 17% der Studierenden BAföG oder Darlehen und 2% Stipendien. 46% der in Deutschland Studierenden werden finanziell von ihrer Familie unterstützt, während 32% sich mit Jobs über Wasser halten.
Es hilft zudem, dass für Altersstufen zwischen 18-25 Jahren in der Schul- oder Berufsausbildung ein Anspruch auf Kindergeld besteht.
Die Mehrheit der Studentinnen und Studenten in den USA ist von der finanziellen Unterstützung der Familie abhängig, einen Zuschuss wie Kindergeld gibt es hier nicht.
Im Zyklus 2020/21 reichten in den USA etwa 17,8 Millionen Studierende einen Antrag auf Bundesstudienbeihilfe der FASA ein. Hochschulabsolvent:innen in den USA hatten 2018/19 durchschnittlich durch das Studium Schulden in Höhe von US$29.456.
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