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Remote-Arbeiten in den USA

Informationen zu Visa, Steuern und Arbeitsmöglichkeiten

Wer in die USA reisen möchte, um dort ortsunabhängig oder freiberuflich zu arbeiten, sollte sich über die verschiedenen Visaoptionen informieren. Erfahren Sie, welche steuerliche Verpflichtungen und Einhaltung rechtlicher Bestimmungen essenziell sind für das Leben eines Digital Nomad oder Freelancers in den USA.

Die USA sind ein begehrtes Ziel für digitale Nomaden und Freelancer, die von der Freiheit profitieren, ortsunabhängig zu arbeiten. Doch trotz der Verlockungen der amerikanischen Landschaften, kulturellen Vielfalt und des unternehmerischen Geistes, gibt es wichtige rechtliche Aspekte, die beachtet werden müssen. Wir beleuchten die zentralen Themen rund um Visa, Steuern und Arbeitsmöglichkeiten für Personen, die gerne ortsunabhängig in den Vereinigten Staaten arbeiten möchten.

Wie die Pandemie die Remote-Arbeit verändert hat

Die COVID-19-Pandemie hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Während der Lockdowns sahen sich viele Unternehmen gezwungen, ihre Arbeitsmodelle anzupassen und Remote-Arbeit einzuführen. Seitdem hat sich das Homeoffice weltweit etabliert und ermöglicht es Berufstätigen bestimmter Branchen, von nahezu jedem Ort aus zu arbeiten. Diese Entwicklung führte zu einem starken Anstieg digitaler Arbeitsplätze und flexibler Arbeitsmodelle, die die Art und Weise, wie wir arbeiten, revolutioniert haben.

Zugleich hat sich der Wunsch vieler Menschen verstärkt, Arbeit und Reisen zu verbinden – etwa an sonnigen oder kulturell reizvollen Orten tätig zu sein. Die USA, mit ihrer beeindruckenden Landschaft und Vielfalt, wurden dadurch nicht nur zu einem beliebten Reiseziel, sondern auch zu einem potenziellen temporären Arbeitsplatz. Dennoch wurde in diesem Zusammenhang deutlich, wie wichtig klare rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen sind, um sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer:innen Sicherheit zu gewährleisten.

Remote-Arbeiten aus den USA: Chancen und Herausforderungen

Trotz der attraktiven Möglichkeiten, die Remote-Arbeit bietet, ist das Arbeiten aus den USA für Arbeitgeber im Ausland nicht ohne weiteres umsetzbar. Die rechtliche Lage zur Homeoffice-Tätigkeit für deutsche Arbeitnehmer:innen aus den Vereinigten Staaten bleibt unklar. Dabei ist es unerheblich, ob die Vergütung weiterhin aus Deutschland erfolgt und keine aktive Tätigkeit für ein US-Unternehmen ausgeübt wird.

Hinzu kommen steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Hürden, die eine solche Tätigkeit erschweren – selbst dann, wenn die Arbeit ausschließlich für Arbeitgeber außerhalb der USA stattfindet. Das US-Einwanderungsrecht bietet bisher keine spezifischen Regelungen, die das globalisierte Arbeiten eindeutig abdecken.

Wer plant, remote in den USA zu arbeiten, sollte sich frühzeitig umfassend informieren. In der Regel ist davon auszugehen, dass ein Arbeitsvisum oder eine entsprechende Arbeitserlaubnis erforderlich ist. Eine sorgfältige Planung und rechtliche Beratung sind essenziell, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Welche Visa Optionen haben digitale Nomaden?

Wer in die USA reisen und dort arbeiten möchte, hat verschiedene Visaoptionen. Der wichtigste Schritt ist, das richtige Visum basierend auf den individuellen Bedürfnissen und der Art der geplanten Tätigkeiten auszuwählen.

ESTA für kurzzeitige Aufenthalte

Das Electronic System for Travel Authorization (ESTA) erlaubt Bürger:innen bestimmter Länder, ohne Visum bis zu 90 Tage in die USA zu reisen. Es wird oft als die schnellste und einfachste Möglichkeit gesehen, die Vereinigten Staaten zu besuchen. Allerdings gibt es strenge Einschränkungen:

  • Arbeiten ist nicht erlaubt: ESTA berechtigt nur zu touristischen oder geschäftlichen Zwecken, wie der Teilnahme an Konferenzen oder Meetings. Jegliche Form von (bezahlter) Arbeit in den USA ist mit ESTA untersagt.

Längere Aufenthalte mit B1/B2-Visa

Das B1 (Geschäftsreise) und B2 (Tourismus) Visum erlauben ebenfalls kurzfristige Aufenthalte in den USA.

  • B1: Kann für Meetings, Vertragsabschlüsse oder andere geschäftliche Zwecke genutzt werden, solange keine (bezahlte) Arbeit für einen US-Arbeitgeber erfolgt.
  • B2: Für Freizeit und Tourismus. Auch hier ist jede Form von Erwerbstätigkeit untersagt.

Hinweis

Es ist essenziell, die Unterschiede zwischen erlaubten Aktivitäten unter diesen Visa klar zu verstehen, um rechtliche Risiken zu vermeiden.

Es ist einwanderungsrechtlich weiterhin umstritten und nicht abschließend geklärt, ob eine Remote-Arbeitstätigkeit in den USA für einen ausländischen Arbeitgeber auch ohne US-Arbeitsvisum möglich ist. Eine Arbeitsvisapflicht entsteht immer dann, wenn Personen entweder einen US-Arbeitsvertrag (oder Entsendevertrag) innehaben, eine Bezahlung aus den USA erhalten, aber auch dann, wenn einer Tätigkeit nachgegangen wird, die sonst üblicherweise US-Personal in den USA ausüben würde und zwar bezahlt.

D.h., gemäß dieser Definition müsste eine Remote-Tätigkeit für einen z.B. deutschen Arbeitgeber mit Bezahlung aus Deutschland rein theoretisch auch mit ESTA oder mit einem B-Visum möglich sein.

Gleichzeitig würden diese Personen allerdings gemäß US-Steuerrecht als Freelancer behandelt, deren Tätigkeit wiederum arbeitsvisapflichtig wäre. Hier leitet man also aus dem US-Steuerrecht eine Arbeitsvisapflicht ab.

Wichtig: Da es keine einheitliche Regelung zu dieser Thematik gibt, laufen Reisende bei einer Einreise über ESTA oder bei einer B-Visumbeantragung Gefahr, eine Einreise- oder Visumverweigerung zu erhalten, wenn sie wahrheitsgemäß angeben, remote tätig zu werden.

Arbeitsvisa für die USA

Für längere Aufenthalte oder eine direkte Anstellung bei einem US-amerikanischen Unternehmen wird ein Arbeitsvisum benötigt. Die populärsten Optionen umfassen:

  • H1B Visum: Dieses Visum richtet sich an hochqualifizierte Arbeitskräfte, die eine Stelle bei einem US-Arbeitgeber haben. Voraussetzungen sind unter anderem ein spezifisches Stellenangebot und Nachweise über Qualifikationen.
  • O1 Visum: Dieses Visum eignet sich für Personen mit herausragenden Fähigkeiten oder Leistungen in Bereichen wie Kunst, Wissenschaft, Bildung oder Geschäftswesen.
  • E2 Investorenvisum: Wenn Sie ein Geschäft in den USA aufbauen oder investieren möchten, kann das E2-Visum eine Option sein, sofern das Herkunftsland ein entsprechendes Abkommen mit den USA hat.
  • L1 Visum: Dieses Visum eignet sich für Personen, die innerhalb eines internationalen Unternehmens von einer Niederlassung außerhalb der USA in eine US-amerikanische Niederlassung versetzt werden.

Allen US-Arbeitsvisa ist allerdings gemein, dass der offizielle Antragstellende also immer das US-Unternehmen für die jeweiligen Mitarbeitenden ist. Ausländische Unternehmen haben keine Möglichkeit für z.B. Remote-Tätige US-Arbeitsvisa zu beantragen.

 

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Steuerliche Aspekte: Was Sie wissen müssen

Die Steuerpflicht ist ein zentrales Thema für digitale Nomaden, die in die USA reisen oder dort arbeiten. Die USA haben ein komplexes Steuersystem, das sowohl auf Bundes- als auch auf Bundesstaatsebene greift.

Steuerstatus von digitalen Nomaden

Die Steuerpflicht hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Physische Präsenz: Wer mehr als 183 Tage innerhalb eines Steuerjahres in den USA verbringt, gilt in der Regel als steuerpflichtig. Dies wird als "Substantial Presence Test" bezeichnet.
  • Einkommensquelle: Einkommen, das von US-Arbeitgebern oder aus Quellen innerhalb der USA stammt, ist steuerpflichtig.

Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)

Deutschland und viele andere Länder haben mit den USA ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen, das verhindert, dass Einkommen doppelt besteuert wird. Wichtige Punkte sind:

  • Freistellungsmethode: Einige Einkünfte werden im Wohnsitzland von der Steuer freigestellt.
  • Anrechnungsmethode: In den USA gezahlte Steuern können auf die Steuerschuld im Wohnsitzland angerechnet werden.

Hinweis

Für Selbständige, die Kund:innen in den USA bedienen, können zusätzliche Verpflichtungen entstehen, wie die Registrierung bei der IRS (Internal Revenue Service) und das Abführen von Steuern auf US-Einkommen.

Arbeitsmöglichkeiten für Remote-Arbeitende in den USA
  • 450x320 Nutzung von Coworking-Spaces

    Coworking-Spaces bieten eine optimale Option, eine strukturierte Arbeitsumgebung mit stabiler Internetverbindung, Bürodienstleistungen und Networking-Möglichkeiten ortsunabhängig zu arbeiten. In den USA gibt es zahlreiche Spaces, die flexible Mietoptionen für Tage, Wochen oder Monate bieten.

  • 450x320 Freiberufliche Arbeit mit US-Kunden

    Die Zusammenarbeit mit US-Kunden erfordert eine genauere Prüfung und ist als Freelancer nicht ohne konkreten Arbeitsvertrag mit einer Firma möglich. Ohne ein entsprechendes Arbeitsvisum könnte dies als illegale Erwerbstätigkeit eingestuft werden. Lassen Sie sich daher bei der Wahl des Arbeitsvisum gründlich beraten.

  • 450x320 Gründung eines Unternehmens in den USA

    Digitale Nomaden, die ein Geschäft in den USA gründen möchten, müssen die rechtlichen und steuerlichen Anforderungen beachten. Eine Gründung ist zwar mit bestimmten Visa möglich, erfordert jedoch umfangreiche Planung und Beratung.

  • 450x320 Temporäre Unterkünfte mit Arbeitsmöglichkeiten

    Viele Plattformen wie Airbnb oder Sonder bieten Unterkünfte, die speziell für Remote-Arbeiter:innen konzipiert sind, mit Arbeitsbereichen, schnellem WLAN und manchmal sogar Zugang zu Besprechungsräumen.

  • 450x320 Networking-Events und Meetups

    Die Teilnahme an Events für digitale Nomaden, Startups oder Branchenkonferenzen kann neue Geschäftsmöglichkeiten und Kooperationen eröffnen. Städte wie San Francisco, Austin und Miami bieten zahlreiche Gelegenheiten.

  • 450x320 Remote-Work-Plattformen

    Plattformen wie Upwork, Toptal oder Fiverr ermöglichen es digitalen Nomaden, ortsunabhängig mit internationalen Kund:innen zu arbeiten. US-basierte Plattformen können als Vermittler zwischen Freelancern und amerikanischen Unternehmen dienen.

  • 450x320 Weiterbildung und Zertifizierungen

    Wer ortunabhängig arbeitet kann seine Zeit nutzen, um an US-amerikanischen Universitäten oder durch Online-Plattformen wie Coursera oder edX Kurse zu belegen, um die eigenen Fähigkeiten zu erweitern und ihre Attraktivität für globale Kund:innen steigern. Auch hier müssen allerdings die einwanderungsrechtlichen Voraussetzungen geprüft werden, denn nicht ohne Weiteres ist mit jedem Visum auch der Besuch von (Online-)Bildungseinrichtungen möglich.

Wichtige Hinweise und Tipps

  • Einreisevorbereitung
    Es ist wichtig, bei der Einreise in die USA klare Angaben zu machen. Digitale Nomaden sollten vorbereitet sein, Fragen zu ihrer Tätigkeit, Aufenthaltsdauer und Finanzierungsquelle zu beantworten.

  • Professionelle Beratung
    Da die rechtlichen Anforderungen komplex und individuell unterschiedlich sind, wird dringend empfohlen, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Agenturen, die auf US-Visa spezialisiert sind, können bei der Auswahl und Beantragung des passenden Visums unterstützen.
  • Aufbau eines globalen Netzwerks
    Die USA bieten zahlreiche Gelegenheiten, um Kontakte zu knüpfen. Durch Netzwerken können langfristige Partnerschaften entstehen, die es ermöglichen, unabhängig von einem festen Standort zu arbeiten.

  • Rechtsverstöße vermeiden
    Illegale Arbeit oder falsche Angaben bei der Visumsbeantragung können schwerwiegende Konsequenzen haben, einschließlich der Verweigerung der Einreise oder eines dauerhaften Einreiseverbots.

Die USA bieten Personen, die ortsunabhängig arbeiten können, attraktive Möglichkeiten, doch die rechtlichen Aspekte dürfen nicht unterschätzt werden. Von der Auswahl des passenden Visums über die steuerlichen Verpflichtungen bis hin zu den erlaubten Arbeitsmöglichkeiten gibt es zahlreiche Faktoren zu beachten. Eine sorgfältige Planung und professionelle Unterstützung sind entscheidend, um die Chancen zu maximieren und rechtliche Risiken zu minimieren. Mit der richtigen Vorbereitung steht einem erfolgreichen Aufenthalt in den USA nichts im Weg.